Die Betta persophone vom Fundort Ayer Hitam (Malaysia) haben wir nun zum zweiten mal, nachdem wir sie vor unseren 7 monatigen USA Aufenthalt zunächst abgegeben hatten. Der Artname leitet sich von der griechischen Göttin Persephone, der Königin der Unterwelt ab, da die Fische fast schwarz sind. Lediglich die Flossen weisen einen Blauschimmer auf bzw. die Brustflossen können je nach Lichteinfall leicht rötlich aussehen, was aber bei der nah verwandten Art Betta miniopinna deutlicher ausgeprägt ist. Die Kiemendeckel weisen keine Streifen auf, welche bei vielen (allen?) anderen Betta-Arten zu sehen sind. Weiterhin sind die Augen strahlend blau wenn sich die Fische wohl fühlen. In der Hinsicht sind überings Bilder meist recht entäuschend, da die Becken (siehe unten) meist recht dunkel sind und der Blitz die Farben doch extrem verfälscht (siehe oben). Männchen von Betta persephone haben insgesamt längere Flossen (v.a. Rücken und Brustflossen), sind etwas größer und intensiver gefärbt.
Das erstemal hatten wir sie in einem Becken mit einer Kantenlänge von 50cm. Zu einer Ecke hatten wir den Bodengrund bestehend aus Kies und Torfgranulat leicht ansteigen lassen, so dass der Wasserstand von 5-15cm im Becken varierte (nicht vollgefüllt). Dies redgt die Vermehrung an und ein Wasserstand von mehr als 30cm ist bei diesen und anderen kleinen schaumnestbauenden Kampffischen zu vermeiden. Eingerichtet war das Becken mit einer schwarzen Filmdose für das Schaumnest, Schwimmpflanzen, einige Blätter, Erlenzapfen und v.a Javamoos, welches in dem Becken gewuchert hat und auch oberhalb des Wasser gut wuchs. Gerade auch die Blätter sind wichtig, da dieser Fisch im deutschen auch Laubkampffisch heißt und sich gerne in diesem Laub versteckt. Der pH war bei 4 und damals haben wir zur Zucht die Temperatur bis auf 27°C erhöht, während sie sonst eher auf 24°C eingestellt war. In diesem Becken hatten wir reichlich Nachwuchs, so daß wir sogar einige seperat in einem 12 Liter Becken aufgezogen haben. Zur Fütterung kamen wie auch jetzt Frostfutter (schwarze und weiße Mückenlarven) sowie kleines Tümpelfutter zu Einsatz. Die Jungtiere wurden und werden mit feinstem Tümpelfutter, sowie Artemia und gefrostete Cyclops (etwas später) gefüttert.
Als wir sie das 2. Mal bekamen, hatten wir uns eigentlich nur aufgemacht um Betta dimidiata zu holen, aber als auch Nachzuchten von Betta persephone bei dem Züchter vorhanden waren, konnten wir nicht wiederstehen. Das war allerdings eigentlich zu früh war, da wir nur noch ein 12 Liter Becken zur Verfügung hatten (davon passen 3 unter eine 60er Abdeckung und zum anfänglichen aufziehen von Jungfischen sind diese sicherlich auch geeignet). Im Gegensatz zu den Betta uberis schritten die Betta persephone nicht zur Fortpflanzung, so daß wir zweifelten ob ein Weibchen bei diesem Trio dabei ist. Eventuell war dieses Becken auch noch zu hell oder aber hauptsächlich zu klein (zumindest für ein Trio – im Paar mag es für einen kurzen Ansatz gehen; für lange ist es natürlich zu klein). Kurzzeitig waren sie dann in einem Standart 60er mit den Betta uberis vergesellschaftet, allerdings nur so kurz, daß wir dazu keine Erfahrungen wiedergeben können. Aber die entgültige Unterbringung in userem zum Palludarium umgebauten Becken mit einer Kantenlänge von 80cm ist sicherlich deutlich angemessener. In diesem sind sie mit Betta uberis vergesellschaftet, was prinzipiell gut funktioniert. Die Wasserwerte entsprechen den oben angegebenen (Temperatur bleibt meist konstant auf 24-25°C) und die Fische vermehren sich nun, was gleicheitig heißt, daß sich die Fische durchaus durchsetzen können. Das Anfangsverhältnis war schließlich mit 3 Betta persephone zu 13 Betta uberis nicht das günstigste. Bisher können wir allerdings nicht sagen wie schnell die Larven schlüpfen und wann sie frei schwimmen, da wir sie in den verkrauteten Becken nur irgendwann gesehen haben. Entweder haben wir erst dann mit dem Füttern angefangen oder aber auf Verdacht gefüttert. Das Wachstum ist nicht sehr schnell, so dass es bis zu neun Monate dauern kann bis man ihr Geschlecht sicher bestimmen kann.
Ein sehr schöner und interessanter Fisch, der allerdings in seinem Lebensraum stark gefährdet ist (IUCN Red list), so dass man abwechslungsreiches Futter und entsprechendes Wasser gepaart mit zumindest etwas Zuchtwillen aufbringen sollte, wenn man diesen Fisch haben möchte.
Hallo,
eine Bekannte hat mich auf meiner Suche nach diesen schönen Tieren auf ihre Seite aufmerksam gemacht.
Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Paar der persephone „Ayer hitam“
Haben Sie bereits Nachzuchten ?
Ich wäre wie gesagt sehr interessiert, da ich die Tiere ebenfalls vermehren möchte.(Auch für die IGL)
Grüße
Moin,
wenn auch sehr spaete Antwort… leider nein. Das ist schon einige Zeit her, dass wir die ueberhaupt hatten. Da haetten wir Nachwuchs gehabt.